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Zurück im Job nach der Elternzeit – Ein neues Lebensgefühl

Ein Jahr Elternzeit. Ein Jahr voller Liebe, voller Hingabe, voller unvergesslicher Momente mit meiner Tochter. Ein Jahr, in dem ich keine Sekunde an die Arbeit gedacht habe – obwohl ich vor meiner Schwangerschaft wirklich gerne gearbeitet habe.


Doch mit der Geburt meiner Tochter hat sich alles verändert. Plötzlich waren all die Pläne und Vorstellungen, die ich mir während der Schwangerschaft gemacht hatte, hinfällig. Ich dachte, ich wüsste, wie ich als Mama sein würde – aber die Wahrheit ist: Man weiß es erst, wenn man dieses kleine Wunder in den Armen hält. Diese bedingungslose Liebe, diese tiefe Verbindung, die sich mit nichts vergleichen lässt.


Von wegen „mehr Zeit für Hobbys“


Naiv wie ich war, dachte ich, ich könnte während der Elternzeit ein neues Hobby starten. Töpfern vielleicht? Schließlich hatte ich ja „mehr Zeit“. Aber die Realität sah anders aus. Ich wollte keine Sekunde ohne meine Tochter verbringen. Jede einzelne Minute dieses Jahres war wertvoller als alles andere. Nie zuvor hatte ich eine Zeit erlebt, die sich so sinnvoll angefühlt hat.


Doch dann kam der Moment des Wiedereinstiegs ins Berufsleben.


Die Kita-Eingewöhnung – Ein holpriger Start


Während ich mir wenig Sorgen um meinen eigenen Jobstart machte, war meine größte Hoffnung, dass meine Tochter sich schnell in der Kita einlebt. Doch der Anfang war schwer. Es dauerte, es gab Tränen – und nicht nur auf ihrer Seite. Doch gemeinsam haben wir es geschafft. Und heute? Sie liebt die Kita, geht mit Freude hin und blüht dort richtig auf.


Wieder arbeiten – und es genießen?!


Und ich? Ich hatte mir keine großen Erwartungen gemacht. Kein „Oh nein, ich muss wieder arbeiten!“, aber auch kein „Juhu, endlich wieder Job!“. Ich wollte es einfach auf mich zukommen lassen.


Die ersten Wochen waren… überraschend. Ich hätte nie gedacht, dass ich es so sehr genießen würde. Plötzlich hatte ich wieder Zeit für mich. In Ruhe Kaffee trinken. In Ruhe essen. Mein Gehirn mit anderen Themen beschäftigen als Windeln, Stillen oder Babybrei. Ich war richtig hyped. Und obwohl ich dachte, ich würde meine Tochter schrecklich vermissen, war ich im Arbeitsalltag so beschäftigt, dass es mir leichter fiel als erwartet. Dafür freute ich mich umso mehr auf den Moment, wenn ich sie nach der Arbeit aus der Kita abholen konnte.


Das Beste aus beiden Welten


Schnell wurde mir klar: Diese Kombination aus Job und Familienleben ist genau mein Ding. Ich liebe die Abwechslung, die diese zwei Welten mir geben. Vormittags tief in meine Aufgaben eintauchen, im Team sein, mich beruflich weiterentwickeln. Und nachmittags mit meiner Tochter spielen, kuscheln, lachen. Beides ergänzt sich perfekt und lässt mich jede einzelne Facette meines Lebens noch mehr genießen.


Und heute? Über ein Jahr nach meinem Wiedereinstieg? Es fühlt sich immer noch genauso richtig an. Natürlich gibt es stressige Zeiten – wenn mein Kind krank ist oder der Job besonders fordernd wird. Aber trotzdem: Ich gehe sogar noch lieber arbeiten als vor meiner Elternzeit. Total verrückt, aber wahr.


Ich liebe es – und ich bin dankbar, beides haben zu dürfen.



Meine Tipps für einen entspannten Wiedereinstieg


Falls du selbst bald nach der Elternzeit wieder arbeiten gehst, hier ein paar Dinge, die mir geholfen haben:


1. Mach dir nicht zu viele Gedanken – es kommt sowieso anders!


Du kannst dir vorher tausend Szenarien ausmalen, aber die Realität wird dich überraschen. Sei offen für das, was kommt, und nimm dir den Druck, alles vorher durchplanen zu müssen.


2. Die Kita-Eingewöhnung braucht Zeit – und das ist okay


Jedes Kind ist anders. Manche gewöhnen sich schnell ein, andere brauchen länger. Lass dir und deinem Kind die Zeit, die ihr braucht. Es wird sich lohnen!


3. Starte im Job langsam – mehr geht immer!


Gerade am Anfang ist es wichtig, sich nicht direkt zu überfordern. Versuche, nicht gleich zu viel Verantwortung zu übernehmen, sondern dich erstmal wieder in den Arbeitsalltag einzufinden. Du kannst dich immer noch weiterentwickeln und mehr übernehmen, wenn du dich sicher fühlst.


4. Nutze die Zeit im Job auch für dich


Ja, Arbeiten ist nicht „Freizeit“, aber es ist trotzdem eine Gelegenheit, mal wieder du selbst zu sein – unabhängig von der Mama-Rolle. Genieße deinen Kaffee in Ruhe, fühle dich wieder als Teil eines Teams, freu dich auf neue Herausforderungen.


5. Perfekt gibt es nicht – sei nicht zu streng mit dir


Es wird stressige Tage geben. Tage, an denen du dich zwischen Job und Familie hin- und hergerissen fühlst. Aber das ist normal. Du machst das Beste für dich und dein Kind – und das reicht völlig aus.


6. Freu dich auf die Wiedersehen-Momente


Auch wenn du dein Kind tagsüber nicht siehst: Der Moment, in dem ihr euch nach der Arbeit wieder in die Arme fallt, ist unbezahlbar. Genieße ihn in vollen Zügen!



Der Wiedereinstieg nach der Elternzeit ist eine große Veränderung – aber auch eine Chance. Eine Chance, sich selbst neu zu entdecken, neue Routinen zu finden und das Beste aus beiden Welten zu vereinen. Es wird nicht immer einfach sein, aber mit Geduld, Flexibilität und der richtigen Einstellung kann es sich genau richtig anfühlen. Und das Schönste daran? Am Ende des Tages wartet immer jemand mit leuchtenden Augen auf dich.


Deine Ina

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